Ich frage mich, warum viele Kunstmagazine ein Onlineangebot haben und sei es nur mit ein paar Artikeln, die freigeschaltet sind, es aber der Kunstzeitung, die ja kostenlos in allen Kulturinstitutionen rumliegt, nicht gelingen sollte wenigstens eine PDF-Version ins Netz zu stellen. Sind die Preise für die Werbebeilagen so hoch, dass es ein Problem bei einer Online-Ausgabe gäbe, weil das Faltblättchen von dem Kunstgroßhandel und der Kunstzeitschrift fehlen würde?
Abgesehen davon, dass der Herausgeber seine Zeitung als Plattform zur Selbstinszenierung nutzt, wie man wieder mal der August-Ausgabe entnehmen durfte. Fast 3/4 der Zeitungsseite ist einem Fragenkatalog von Karlheinz Schmid gewidmet. Hier stellt er *brandneue* Fragen zur Kunstwelt:
„1. Macht es in einer Zeit, in der sämtliche Begriffe entwickelt und teils überstrapaziert erscheinen, überhaupt Sinn, Kunst zu produzieren und zu vermitteln?“Sollen die Künstler jetzt aufhören? Schluß-Aus-Vorbei? Unnütze Frage, ebenso (un-)sinnig wie die schnarchige „was ist Kunst“-Debatte…
Aber keine Sorge, man bleibt vor nichts verschont:„20. Was ist Kunst, heute, im August 2004?“Kunst ist die Grundlage Ihres Einkommens. Sie brauchen Kunst, um Ihre Zeitung mit Inhalten zu füllen und wenn Ihnen das auch noch online gelänge, dann hätten Sie wirklich etwas sinnvolles geleistet und müssten sich (und uns) vielleicht nicht mehr mit Ihrem Fragenkatalog quälen.
Inhalte der August-Ausgabe:
Kulturpolitik: Interview mit Gerhart R. Baum (Seite 3 ) +++ Neue Direktoren: Bernd Lindemann in Berlin und Ana Martinez de Aquilar in Madrid (Seite 5 ) +++ Kunstmarkt-Recherche in New York: Der Fall Keith Haring (Seite 7 ) +++ Thema Landschaftsmalerei (Seite 8 ) +++ Serie Erinnerungen: Eduard Beaucamp über Joseph Beuys (Seite 12 ) +++ Wie geht’s weiter? Karlheinz Schmid stellt 20 Fragen (Seite 13 ) +++ Kunstfest Weimar – der neue Anlauf (Seite 15 ) +++ Bilanz nach 34 Akademie-Jahren: Franz Erhard Walther im Interview (Seite 18 ) +++