Ein Reisebericht
Morgens, halb neun in Deutschland… wer glaubt, dass dies die Einleitung zu einem wunderbaren, schokoladigen Frühstück war, täuscht. Der Morgen am 11. Oktober war eiskalt und Nebel verhangen. Und: der Beginn eines kleinen Abenteuers!
Treffpunkt Hanau Hauptbahnhof. Eva Bös kommt aus Gießen angefahren, um mich mitzunehmen nach Frankfurt. Eigentlich wollen wir kurz nach 9 schon auf der Autobahn gen Süden sein, aber der morgendliche Verkehr macht uns schon bei der Anreise einen Strich durch die Rechnung. Der Zeitplan ist eng gestrickt: Morgens nach Emmendingen, Nähe Freiburg düsen, im Tagebucharchivdie Leihgaben für die Absolut-privat!?-Ausstellung einladen, und gleich wieder zurückdüsen. Bis spätestens 19 Uhr müssen wir wieder in Frankfurt sein, sonst ist das Museum geschlossen und wir können die fragilen Tagebücher über Nacht, in der Kälte, in irgendeiner namenlosen Straße Frankfurts parken… Lieber nicht!
Endlich im Museum am Schaumainkai angekommen, müssen wir zuerst die Regularien der Dienstwagenausleihe bestehen. Gegen halb 11 sind wir endlich abfahrbereit und wenige Minuten später auch schon auf der Autobahn Richtung Freiburg. Die ist mäßig gefüllt, hauptsächlich die LKW´s nerven. Der Dienstwagen, ein weißer Ford Galaxy, fährt sich super, sobald frei ist, geben wir Gas und lassen die nebligen Täler hinter uns. Nach gut 3 Stunden kommen wir endlich an.
Es ist jetzt 13 Uhr. Die Kollegen vom Tagebucharchiv warten natürlich schon auf uns. Gut 250 Bücher und Hefte sollen transportiert werden. Sie sind bereits vorverpackt in säurefreie Kartons und Mappen. „Wo packen Sie die Sachen eigentlich rein?“, fragen uns die Kollegen – und wir uns dann auch. Ja, Verpackungsmaterial und Kisten haben wir im Trubel ganz vergessen. Peinlich. Zum Glück ist direkt am Ortseingang von Emmnendingen ein riesiger Baufachmarkt, wo wir schnell noch ein paar graue Kisten kaufen. Der Abstecher hat den Zeitplan gehörig durcheinander gebracht. Mittlerweile ist es 14 Uhr. Zurück im Tageburcharchiv geht Eva Bös Stück für Stück die Stapel an Mappen und Kartons noch mal genau durch. Einzelne Hefte werden kurzerhand aussortiert.
Die Mappen passen perfekt in 2 Stapeln in die Kisten, die ich ins Auto verlade, während Eva nochmal kurz ins Archiv geht. Zwischen die Kisten verteilen wir die Kartons, alles sitzt fest und kann beim Fahren nicht hin und her rutschen. Gut, dass wir noch in Frankfurt die Sitze ausgebaut haben, sonst wäre es eng geworden (Danke für den Tipp, Tine!).
Mittlerweile ist es halb 4. Wir flitzen noch schnell zu einem Bäcker am schönen Marktplatz direkt gegenüber des Tagebucharchivs. In schnellen Bissen genehmigen wir uns das erste Essen für den heutigen Tag. Für mehr ist keine Zeit. Ab auf die Autobahn nach Frankfurt. Um 2 Minuten vor 19 Uhr kommen wir am Museum an. Der Schließdienst will gerade alles zu machen, wir huschen noch schnell in die Tiefgarage, stellen das Auto samt Tagebüchern ab und fahren mit Evas Auto aus der Garage. Puh, das war knapp. Und chaotisch. Aber irgendwie doch perfekt getimt…
Erstveröffentlichung auf http://tagwerke.twoday.net