Ines Kadler-Neuhausen, Andreas Rickert-Lützen und ich sind dieses Wochenende beim Educamp in Ilmenau. Bei schönsten Herbstwetter mit Blick auf den goldenen Thüringer Wald werde ich vom Campus der TU Ilmenau vom Educamp berichten:
10.00 Uhr
Nach Begrüßung und Danksagung startet das Educamp mit der für Barcamps typischen ((Barcamps haben eine andere Organisationsform als Tagungen. Es gibt „ungeschriebene“ Regeln, die die Freiheit und Interaktion der Veranstaltungsform befördern sollen, vgl. Felix Schaumburg Blogeintrag)) großen Vorstellungsrunde. Mit Name und drei persönlichen Tags stellen sich geschätzt 200 Barcamper/innen vor. Viel #neuesLernen, #Lernplattformen, #Innovation, #Video bei den Tags ((Persönliche Schlagworte. Bei dem Microblogging-Dienst Twitter mit der Raute Taste gekennzeichnet)), viel #Berlin und einige Teilnehmer/innenTeilgeber/innen ((Man spricht bei Barcamps von Teilgeber/innen, da alle aktiv die Veranstaltung gestalten sollen)), die zum ersten Mal Tags definieren müssen, also eine bunte Mischung. Irgendwann sind alle durch. Es bildet sich nun vorne im Raum eine lange Schlange mit Leuten, die Sessioninhalte anbieten. Sessions für die sich nicht genug Interessent/innen melden werden zum Flurgespräch deklariert, mit der Bitte sich nachher informell zusammenzutun. Ein Novum: zwei Schülerinnen sind da, Zwillinge zudem, Sympathiewellen im Publikum sind spürbar. Sie wollen einen Film über ihre Reformschule vorstellen. Kommentar des Moderators: „Die Session findet wohl am besten im großen Audimax statt“.
11.00 Uhr
Der Sessionplan ist voll. Jetzt steht man vor der Qual der Wahl. Im Raum „Elfenbeinturm“ wird Manfred Spitzers Buch „Digitale Demenz“ diskutiert. Dort geht es für uns zunächst hin:
Session „Medienkompetenz schlägt Digitale Demenz“ (Etherpad zu Session).
Zusammengefasste Bergriffe und Thesen aus „Digitale Demenz“.
Quelle: Tafelbild Session von Sarah-Madeleine Diedrich
Medienkompetenz:
– Bedienwissen
– Verstehen und Einordnen
– Produzieren
– Reflektion/Kritik
– Selektieren
– Verknüpfen
– SozialkompetenzDigitale Demenz:
– digitale Medien
– Sprachlösung
– Sucht/ Schlafmangel
– Vereinsamung
– Demenz
– Tod1. Kein Beweis, dass Medien Lernen fördern
2. Was wir (online) suchen, speichern wir schlecht und lernen es nicht
3. Digitale Medien verhindern gute Verbreitungstiefe
4. Digitale Medien machen krank
Die erste Frage an die Session-Teilnehmer/innenTeilgeber/innen ist, ob wir das Buch schon gelesen haben. Nur eine meldet sich, die Auszüge gelesen hat. Wir diskutieren somit die Interpretation unserer Session-Leiterin und nicht das Buch selbst. Das Diskussion kommt nichtsdestotrotz schnell in Gang und wird mit Verve geführt, denn das Grundthema betrifft im Raum alle. ((Die Diskussionen der Session sind weit ausführlicher im Etherpad dokumentiert))
#ecil12 Session „Medienkompetenzschlägt Digitale Demenz“ lernen wir schlechter mit digitalen Medien? — Melanie Unbekannt (@Literatenmelu) Oktober 20, 2012
„Das Medium ist natürlich nicht nur Werkzeug. ES benutzt UNS auch.“ #SpitzerSession #ecil12 — lammatini (@lammatini) Oktober 20, 2012
#Spitzer thematisiere Übergangsphänomen: Wer beklage sich über digitale Veränderung? Die analoge Generation! #ecil12 — lammatini (@lammatini) Oktober 20, 2012
Jugendliche und Kinder, die im Netz verloren gehen, müssen irgendwie aufgefangen werden #SpitzerSession #ecil12
— werkstatt.bpb.de (@werkstatt_bpb) Oktober 20, 2012
Damit endet schon der Vormittag am Educamp Ilmenau. Es geht in die Mittagspause. Wer „campt“ muss Essen und kann dabei das Gehörte und Gesehene besprechen und austauschen. Für manche sind die Pausen das Wichtigste an Barcamps, weil man hier Zeit hat mit den anderen Barcamper/innen in Kontakt zu kommen.
Weitere Informationen zur Session:
Videointerview im Anschluss an die Session (von EducampTV)
Educamp auf der grünen Wiese – Teil 2
Educamp auf der grünen Wiese – Teil 3
(Zuerst veröffentlicht auf: SoMeBildungsblog)