Letzte Woche bin morgens mit meinem Hund am Mainufer entlanggelaufen. An der Rodaumündung lag eine grüne Glasflasche im Sand. Entweder wurde sie über die Rodau hierhingetragen oder eine Schiffswelle mag sie vom Main an den Strand gespült haben. Bei genauen Hinsehen fiel mir ein Papier in der zugekorkten Flasche auf. Eine Flaschenpost.
Eine Flaschenpost findet man ja nicht jeden Tag. Da der Korken klemmte, packte ich die Flasche ein, um Zuhause nach dem Brief zu schauen. Der Korken rührte sich allerdings auch dort nicht, also wurde die Flasche in Stoff gewickelt und mit einem Hammer geknackt. Der Brief darin war auf seiner Reise nass geworden und musste ersteinmal getrocknet werden, um ihn später ohne Schaden Auseinanderfalten zu können.
Der Brief war von Robin. Robin mag Roboter und wohnt gar nicht weit weg. Er bat, dass man ihn anrufen solle. Robin hatte vielleicht daran gedacht, dass ein anderes Kind die Flasche finden würde. Da ich nicht einfach so fremde Kinder anrufe, machte ich mich in der folgenden Woche daran, eine Roboter-Karte für Robin zu basteln. Darin klebte ich nicht nur das Foto vom Fundort, sondern auch eine Karte, damit Robin sehen konnte, wo genau seine Flaschenpost gelandet war.
Nun ist die Karte im Briefkasten und ich hoffe, Robin freut sich über seinen Antwortbrief.
Update: Robin hat geantwortet.
Kommentare
[…] findet sich später auch als Zweitveröffentlichung im Tinowa Werkjournal. Und manchmal finden sich dort Beiträge, die es nur da gibt, weil das Leben Geschichten zu erzählen hat die so gar nicht projektförmig […]
[…] Oktober hatte ich eine gestrandete Flaschenpost am Main gefunden. Sie stammte von einem Kind namens Robin. Robin liebt Roboter. Ich bastelte also eine glitzernde […]