Ausstellungseröffnung im Filmmuseum und Museum für angewandte Kunst. Sushi, viele Leute, irgendwie kannte sich jeder oder schien sich zu kennen. Die Schlange am Sushi-Stand wurde nicht kürzer. Die Anime-Ausstellung zeigte sich in weiß und silber glitzernd und wurde dem Inhalt in der Form gerecht: Horden von Jugendlichen sah ich schon darin vor meinem inneren Auge. Weniger jugendtauglich gab sich der Hentai-Bereich, wobei die Inszenierung als plüschiger Peepshow-Raum fast mehr beeindruckte als die Inhalte.

Im Museum für angewandte Kunst ging es weiter. Dort historische Zeichnungen, Mangahefte und zeitgenössische Kunst. Shiriagari Kotobukis Installation, die er 2004 in Tokio zeigte, hieß kurz „Mein Königreich“: Ein Raum aus Papier, darauf Zeichnungen mit schwarzer dicker Linie, mit roten Klecksen akzentuiert.

Kotobuki Installation MAK FFM, Foto: Tine Nowak

 

Die Zeichnungen zeigten mangaverwandte Motive. Durch den Papierraum führten zudem rote Stege. Im Frankfurter Museum hat Kotobuki nun wieder einen solchen Papierraum geschaffen. Zweifarbig allerdings: Schwarz-weiß. Weil dieses Kunstwerk von Japan nach Deutschland transportiert wurde, heißt die neue Installation jetzt passend: „Mein Königreich ist übers Meer gefahren“.


 

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