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„Tuchfühlung“, Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/M.

Schon vor über einem Jahr hatte das Museum für Moderne Kunst Frankfurt seine Dependance in dem Hochaus am Taunustor 1 eröffnet, doch bisher hatte ich keine Zeit gefunden es mir anzuschauen. Zur Gruppe der Teilnehmenden der Bloggerreise (FMUS15), die die Stadt Frankfurt an diesem Wochenende eingeladen hatte, stieß ich bei zwei Programmpunkten hinzu. Dies gab mir die Gelegenheit, den Nachmittag mit einigen mir gut bekannten Menschen zu verbringen und zugleich weitere neu kennenzulernen. Das MMK2 zeigt derzeit eine Ausstellung zum Modedesigner Kostas Murkudis. In „Tuchfühlung“ wird Mode, die Murkudis der Sammlung des MMK überlassen hat mit anderen Arbeiten der Sammlung zu zeitgenössischer Kunst im Dialog präsentiert.

Direkt am TreppenauBildschirmfoto 2015-11-15 um 07.31.17fgang werden die Besucher/innen auf die Social Media-Kanäle des Museums aufmerksam gemacht: Facebook, Instagram, Twitter und ein Hashtag (#KostasMurkudis). Das Publikum am Nachmittag entspricht wahrscheinlich der Zielgruppe der Adressierung: studentische Hipster oder designbewußte Kleinfamilien (obwohl letztere eher unten im Cafébereich zu finden waren). Zur Führung in der Ausstellung komme ich leider etwas zu spät und stoße erst in den letzten zwei Räumen auf die gesuchte Gruppe. Ein Foto kann ich jedoch noch machen, dann geht es weiter zum Kaffee hinunter ins Café. Als ich später wiederkomme, um mir die Ausstellung in Ruhe anzuschauen, werde ich sogleich darauf aufmerksam gemacht, dass ich ohne Fotoerlaubnis nicht fotografieren dürfe. Was tun? Ich gehe weiter und verzichte auf die Fotos, da ich endlich mit Muße die Ausstellung sehen möchte. Nur in einer Installation eines Kleides in all seinen Schattierungen zücke ich verschämt die Smartphonekamera. So versteckt liegt der lange Gang mit den Kleidern, dass niemand den visuellen Verstoß bemerkt.

Angetan bin ich von den Räumen. Ich hatte nicht erwartet, dass sich die für Büros konzipierten Etage so gut für Ausstellungen und zur Präsentation von Kunst eignet. Ich war zudem, aus mir unerklärlichen Gründen, davon ausgegangen, dass das MMK2 im Turm lokalisiert wäre, dass merkt man auch dem Foto auf dem Weg ins Gebäude an. Tatsächlich finden sich die Ausstellungsräume im 2. Stock des vorderen Gebäudeteil, nicht in dem Hochhausturm dahinter. Da Ausstellungen zu aktuellen Modemarken eigentlich nicht in mein spezielles Interessensgebiet fallen, war es insbesondere die pointierte Inszenierung der Objekte der Bildenden Kunst durch Carsten Nicolai und Aaron Werbick im Wechselspiel mit den Modeskulpturen von Murkudis, die meine Aufmerksamkeit fesseln konnte. Die nächste Ausstellung zum „imaginären Museum“ ist schon für 2016 angekündigt und ich bin gespannt, wie sich dieses Ausstellungskonzept im MMK2 räumlich manifestieren wird.

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